Goldener Herbst im Zürcher Oberland

Manchmal ist genug Wind zum Drachen steigen lassen.

Nach einem gewittrigen Sommer mit viel Regen erleben wir dieses Jahr einen wunderschönen, „goldenen“ Herbst. Die nasskalten, grauen Regentage halten sich in der Waage mit den sonnigen, goldenen Abschnitten, die wir alle so lieben.

Natürlich nutzen wir das schöne Wetter nach besten Kräften aus. Wenn genug Wind ist gehen wir Drachen steigen lassen. Karla ist darin schon ein richtiger Profi. Am besten geht es bei uns auf dem Berg bei Südwind, der hier Föhn heisst.

Marroni gehören zum Herbst dazu

Hierzulande gehören heisse Marroni zum Herbst unbedingt dazu. In jeder Stadt finden sich dann die kleinen Stände oder Buden der Marroni-Verkäufer und -Verkäuferinnen. Die Esskastanien werden in mit Kohlen beheizten Töpfen gegart und können richtig lecker sein. Karla kauft gerne eine Tüte am Bahnhof in Uster und bietet dann allen Passanten heisse Marroni an. Die Meisten lehnen allerdings dankend ab. Seltsam.

Nicht alle Verkäufer von Esskastanien heissen Toni, aber alle heissen Marroni!

Edmund Bünting

Es ist übrigens ein Gerücht, dass alle Marroni-Verkäufer „Toni Marroni“ heissen. Da kenne ich nur einen, und der hat seinen Stand in Zürich Stadelhofen. Alle anderen heissen einfach nur „Marroni“ (meistens steht das ja auch gross angeschrieben).

Räbeliechtli

Ebenfalls zum Herbst dazu gehören die selbst gebastelten Räbeliechtli, also Rübenlaternen. Ich habe immer noch nicht genau verstanden, um welche Sorte von Rüben es sich handelt, vielleicht Runkelrüben? Jedenfalls werden sie hier nur zur Laternen-Saison verkauft. Vielleicht werden sie speziell für die Laternen gezüchtet und angebaut?

Auch das Feuermachen im Wald macht uns im Herbst noch Spass. Würstchen braten mag Karla eigentlich das ganze Jahr hindurch, egal ob Sonne, Regen oder Schnee. Hauptsache richtig angezogen! Am Ende bleibt eigentlich immer nur die Frage, ob man das Holz zum Brennen bekommt. Bis jetzt hat es immer geklappt. Bei nassem Wetter kaufen wir allerdings vorher Holz an der Tankstelle oder im Supermarkt.

Nebel auf der Autobahn

Es gibt hier im Herbst relativ häufig Nebel, zum Teil sehr lokal begrenzt. Wir wohnen in der Nähe des Greifensees, dessen Tal zusammen mit dem anschliessenden Glatt-Tal (die Glatt fliesst aus dem Greifensee raus) ein solches Nebelgebiet zu sein scheint.

Manchmal gibt es aber auch Phasen, in denen das ganze Oberland tagelang unter Hochnebel verschwindet. Da hilft nur eins: Rauf auf die Berge und versuchen in den Sonnenschein über der Nebelgrenze zu gelangen.

Hochnebel: Obergrenze vom Bachtel aus gesehen

Dieses Jahr gab es im Oktober auch einige schöne Oldtimer-Treffen, die teilweise bei bestem Wetter stattfanden. So vor allem das Treffen am Restaurant „Hasenstrick“ unterhalb des Bachtels. Siehe auch Oldtimermesse St. Gallen 24.10.2021.

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2 Gedanken zu “Goldener Herbst im Zürcher Oberland”

  1. Habe noch was zur den Rüben rausgefunden, aus denen die „Räbeliechtli“ gemacht werden. Die werden tatsächlich primär für den Einsatz beim Räbeliechtliumzug angebaut. Bevor die Kartoffel in hiesigen Gefilden Einzug nahm, gabs wohl öfters Räben zum z’Mittag.
    Räben sind Herbstrüben und mit der Mairübe verwandt, werden allerdings, wie’s der Name schon sagt, im Herbst geerntet (und das heute vor allem im Aargau und im Kanton Zürich). Je nach Anbauart ist die Herbstrübe nach der Ernte komplett weiss oder sie hat eine weiss-violette Färbung auf einer Hälfte; es gibt sie in runder oder länglicher Form.
    Und wenn sie nicht als Räbeliechtli dienen, werden die guten Stücke manchmal auch zu Sauerrüben verarbeitet – ähnlich wie Weisskohl zu Sauerkraut wird.

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